Ausgebrannt, müde, Schlafprobleme – Burnout ist seit einigen Jahren ein großes Diskussionsthema. Woher kommt er? Wen erwischt es? Was ist Burn-out überhaupt? Das sind Fragen, mit denen sich Mediziner und Psychologen in den vergangenen Jahren stark beschäftigen. In einem Artikel auf n-tv.de erklärt Enno Maaß von der Deutschen Psychotherapeuten Vereinigung (DPtV), dass laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein Burn-out gar keine Krankheit, sondern ein „Faktor, der die Gesundheit beeinträchtigen kann“ sei. Auch die Ärztin und Autorin Mirriam Prieß kommt in ihrem Buch „Burn-out kommt nicht nur vom Stress“ zu der Erkenntnis, dass Burnout nicht allein durch zu viel Arbeit entsteht.
Was macht also einen Burn-out aus? Tatsächlich herrschte lange folgende weitverbreitete Vorstellung zum Thema Burn-out vor: Wir hetzen von Meeting zu Meeting, werden mit immer mehr und immer komplexerer Arbeit überhäuft, sammeln Überstunden an und haben Schlafdefizite. Daraus resultieren ein Gefühl des Ausgebranntseins, körperliche und geistige Erschöpfung, aber auch Angstzustände, Unruhe und ein Empfinden einer inneren Leere – kurz: Die Diagnose lautete Burn-out.
Stress ist nur einer von verschiedenen Burn-out-Faktoren
Von der monokausalen Begründung aber haben sich die Experten mittlerweile getrennt. „Stress im Arbeitsleben kann natürlich eine Ursache für Burn-out sein, es ist allerdings fast immer ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren“, erläutert Carsten Albrecht, Chefarzt der privaten BetaGenese Klinik für Psychosomatik und Psychiatrie in Bonn. Immer, so Mirriam Prieß in dem n-tv-Artikel, sind konfliktreiche Beziehungen im Spiel: „Ohne Konflikt gibt es keinen Burn-out.“ Das können Konflikte mit dem Partner, Arbeitgeber, Kollegen sein, aber auch Unzufriedenheit mit Lebenssituationen, die man nicht akzeptieren will.
Burn-out-Erkrankungen sind kein alleiniges Manager-Problem
Die neuen Einsichten haben auch dazu geführt, dass Burn-out nicht mehr nur als Problem von Managern angesehen wird. „Grundsätzlich kann jeder von Burn-out betroffen werden, wenn mehrere Lebensbereiche problematisch werden“, beschreibt Carsten Albrecht die Sachlage. Doch gibt es auch gute Nachrichten: Jeder kann versuchen, die Anlässe für eine Gefährdung zu beseitigen oder zu verringern. Regelmäßige Erholungsphasen, Urlaube, aber auch Pausen im Tagesablauf, Sport und Entspannung können helfen. Wenn Betroffene dennoch keine Änderung spüren, sollte dringend professionelle Hilfe gesucht werden. Denn auf die leichte Schulter, so Mirriam Prieß, darf Burn-out keinesfalls genommen werden. Sehr häufig treten im Gefolge Depressionen und Angststörungen auf, die nach Angaben der Deutschen Psychotherapeuten Vereinigung (DPtV) bis zur Suizid-Gefährdung gehen können.
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