Das Wort Borderline wurde für diese Krankheit ursprünglich gewählt, da die Patienten als „Grenzgänger“ zwische Neurose, Psychose und Persönlichkeitsstörung angesehen werden können. Es wird allerdings überwiegend als eigenständiges Krankheitsbild angesehen, was sich bei sorgfältiger Betrachtung differentialdiagnostisch von anderen Störungsformen unterscheiden lässt. Aktuell wird dieses Krankheitsbild des Borderline-Syndrom auch als „emotional instabile Persönlichkeit“ bezeichnet. Menschen mit einer vergleichbaren Störung sind zumeist schwer betroffen und stellen auch Fachleute oft vor diagnostische und therapeutische Schwierigkeiten.
Ursachen für das Borderline-Syndrom
Eine allgemeingültige Ursachendefinition gibt es nicht. Eine genetische Schwachstelle scheint ebenso eine Rolle zu spielen wie traumatische Kindheitserlebnisse. Hierzu gehören insbesondere sexueller Missbrauch, Vernachlässigung, emotionale Kälte, physische und psychische Gewalt. Aber auch Phasen langer, unerwarteter Trennung von wichtigen Bezugspersonen in den ersten Lebensjahren können dazu beitragen. Immer sind intensive, zum Teil widersprüchliche Gefühle im Spiel, die die kindliche, noch hilflose Psyche massiv überfordern. Neuere Hinweise deuten auch auf hirnorganische Veränderungen in Bereichen der emotionalen Gefühlskontrolle hin.