Stabilisierungsphase: Vertrauen aufbauen und gemeinsam Ressourcen bündeln
In der ersten, der Stabilisierungsphase, tasten Patient und Therapeut sich an die prägende, belastende Erinnerung heran und ermitteln dadurch die Ursachen des Traumas. Gleichzeitig lernen die Patienten ihre eigenen geistigen, seelischen und körperlichen Ressourcen besser kennen und sie als Gegengewichte für die Trauma-Flashbacks für sich zu nutzen. Eine von mehreren Möglichkeiten stellen Imaginationsübungen dar. Patienten trainieren, sich im Geiste an einen sicheren Ort im Inneren zurückzuziehen oder die Gedanken gezielt umzulenken. Sie erfahren, wie sie positive, kraftschöpfende Erinnerungen abrufen können, um dadurch die akute Angstphase während des aufkommenden Flashbacks gezielt mit einer anderen Impression zu überschreiben.
Hierfür können auch externe Mittel zu Hilfe genommen werden, um die Gedanken umzulenken. In der BetaGenese Klinik können die Patientinnen und Patienten hierfür in die Stabilisierungs-Kiste greifen. In ihr befinden sich verschiedene Gegenstände oder Mittel, die sowohl die Sinne als auch den Geist auf vielfältige Weise ansprechen und von Ängsten, Panik oder depressiven Gedanken ablenken. – zum Beispiel beruhigende Öle für den Geruchssinn. Kräftigere Impulse geben Akupunkturbälle oder Ringe, die nicht nur die Durchblutung fördern, sondern durch den Reiz auch ablenkend wirken.
Traumaexposition
Nach der Stabilisierungsphase folgt die Traumaexposition, in der das Trauma vorsichtig angegangen wird. Die Phase der Traumaexposition dient der nochmaligen Auseinandersetzung mit dem Trauma, um das Erlebte verarbeiten und anschließend in den dafür vorgesehenen Gedächtnisspeicher integrieren zu können und es somit als erlebte Vergangenheit wahrnehmen zu können.
In einem Traumadiagramm stellen die Patienten das Erlebte zeitlich und mit einem gefühlten Intensitätswert dar. In dem Diagramm ordnen sie die besonders schweren traumatischen Momente oder Phasen und auch die guten Momente ein, aus denen Sie innere Kraft und Energie schöpfen, also neue Ressourcen bilden. So werden das traumatische Erleben, aber auch die eigenen Ressourcen sichtbar. Das hilft, die Körperreaktion Trauma besser verstehen zu lernen. Anschließend wir das Trauma mit verschiedenen Techniken wie unter anderem Hypnose,dem Ego-State-Konzept, Screen-Techniken oder EMDR (Eye Movement Desenzitisation and Reprocessing) gemeinsam mit dem Trauma-Therapeuten bearbeitet. Der interdisziplinäre Therapieansatz beinhaltet, dass Patient, Trauma- und Einzeltherapeut gemeinsam daran arbeiten, das traumatische Erlebnis in den Lebenslauf des Patienten zu integrieren, damit er es akzeptieren und damit abschließen kann.
Liegt ein noch aktives Trauma vor, wird fortwährende Trauma-Arbeit geleistet. Das bedeutet, dass der Patient Wege kennenlernt, mit dem Trauma umzugehen. Erst dann kann die aktive Phase der Verarbeitung begonnen werden.
Einen Abschluss finden – Trauer und Neuorientierung
Die Trauerphase ist die vorletzte Phase der Traumatherapie. Wenn die Verdrängung überwunden ist, darf und sollte das Erlebte aktiv betrauert werden, um es verabschieden zu können und so die seelische Belastung möglichst dauerhaft aufzulösen. Dies braucht Zeit, Raum und einen respektvollen Umgang mit sich selbst und dem Erlebten. Nach der Trauerphase entwickeln die Patienten gemeinsam mit ihren Therapeuten in der Phase der Neuorientierung Perspektiven für einen Alltag, in dem die schmerzhafte Erinnerung zwar noch da ist, aber keine aktive Gefahr mehr für die seelisch-körperliche Gesundheit darstellt.
Traumatherapie in der BetaGenese Klinik in Bonn
In der Traumatherapie in der BetaGenese Klinik in Bonn wird das Erlebte therapeutisch aus dem Unterbewusstsein hervorgeholt, systematisch bearbeitet und schrittweise in den Lebenslauf des Patienten eingeordnet. Die Patienten lernen hier, das Trauma als Teil der eigenen Lebensgeschichte anzunehmen und zu akzeptieren, um anschließend das eigene Leben wieder belastungsfreier gestalten zu können.