Dissoziative Störungen: Definition
Die dissoziative Störung gehört zu den Neurotischen-, Belastungs- und somatoformen Störungen. Viele kennen die Beschreibung, dass sich bei einer dissoziativen Erkrankung mehrere Identitäten in derselben Person befinden. In diesem Zusammenhang wird fälschlicherweise oftmals von einer multiplen Persönlichkeit gesprochen.
Um das Wesen des Krankheitsbildes der dissoziativen Störungen jedoch genau zu verstehen, sollte man sich zunächst bewusst sein, was uns als Mensch und Person ausmacht. Unsere Persönlichkeitsstruktur setzt sich aus unserem Denken, Fühlen, Erleben und Handeln zusammen. Durch das Zusammenspiel von Gedächtnis und Erinnerungen, den verschiedenen Wahrnehmungen und unserem Bewusstsein über uns selbst generieren wir unsere Selbstwahrnehmung. Bei einer dissoziativen Persönlichkeitsstörung ist die Wahrnehmung der Umwelt sowie die Selbstwahrnehmung gestört. Deshalb spricht man bei dem Krankheitsbild auch von dissoziativen Störungen oder Konversionsstörungen.
Diese Wahrnehmungsstörungen – in Form von gestörten integrativen Hirnfunktionen – können zu Beeinträchtigungen des Gedächtnisses, der Wahrnehmung der eigenen Person, des Körpers, der Umwelt und des eigenen Identitätserlebens führen. Die Häufigkeit einer dissoziativen Störungen in der Allgemeinbevölkerung liegt zwischen 0,5 und 4 Prozent und verteilt sich unterschiedlich auf die einzelnen Störungsbilder.
Dissoziative Störungen: Das Wichtigste in Kürze