DBT – Der moderne Methoden-Mix

Dialektisch-behaviorale Therapie

Schon lange findet DBT (dialektisch-behaviorale Therapie), in den Achtzigern von Marsha Linehan speziell für Frauen mit Borderline Störungen entwickelt, bei einer Vielzahl anderer Störungsbilder Anwendung. Damit zählt sie zur sogenannten „dritten Welle“ der Verhaltenstherapie, die mit einer Kombination aus klassischen verhaltenstherapeutischen und kognitiven Techniken auch Strategien aus der Gesprächspsychotherapie, der Gestaltungstherapie und dem Zen Buddhismus vereint. Das Behandlungsziel ist die Fähigkeit, Emotionen angemessen modulieren zu können.

Die DBT beruht auf zwei Säulen: Haltung und Technik. Beide Säulen sind notwendig, um die DBT wirksam werden zu lassen. Viele therapeutische Strategien sind nur dann effektiv, wenn sie sich auf eine positive Beziehung zwischen Patient und Therapeut stützen. Die Grundidee ist jene der Dialektik. Es gibt kein Richtig oder Falsch, sondern verschiedene Positionen, die im Hinblick auf die Erreichung bestimmter Ziele beleuchtet werden. So pendelt der Therapeut beispielsweise zwischen den Polen von Akzeptanz und Veränderung mit dem Ziel, eine entwicklungsfördernde Atmosphäre entstehen zu lassen. Andere Polaritäten sind Vernunft und Gefühl, oder Tun und Sein – die Synthese führt nach Linehan zum „wise mind“. Auf Therapeutenseite besteht eine wesentliche Aufgabe darin, eine validierende Grundhaltung zu bewahren. Validieren lässt sich beschreiben als eine achtsame, nicht bewertende aber wertschätzende Wahrnehmung der Patienten. Jede achtsame Wahrnehmung eines anderen ist gleichzeitig Wertschätzung. Ein unverzichtbarer Baustein der DBT ist das Skills-Training. Wir alle wenden im Alltag unsere Skills an. Wir nennen es nur nicht so.

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Das Trainings-Manual umfasst vier Module: Innere Achtsamkeit, Training der interpersonellen Wirksamkeit, Training der Emotionsregulierung und Stresstoleranz. In puncto „Innere Achtsamkeit“ werden sogenannte „Was- und Wie Fertigkeiten“ vermittelt. Der Patient lernt wieder alle fünf Sinne bewusst mit einzubeziehen und zu beobachten, auch einzuschätzen was er tut und vor allem wie er es tut. DBT geht von folgenden Grundannahmen aus:

• Die Patent:innen geben sich wirklich Mühe. Das heißt, sie versuchen, das Beste aus ihrer Situation zu machen.
• Patient:innen wollen sich verändern
• Die Patient:innen müssen sich stärker anstrengen und härter arbeiten, um sich zu verändern. Bei Menschen mit BPS (Borderline-Persönlichkeitsstörung) oder Substanzgebrauch Störung ist dies noch stärker der Fall.
• Die Patient:innen haben nicht alle ihre Schwierigkeiten selbst verursacht, müssen sie aber selbst lösen.
• Suizidale Patient:innen erleben ihr Leben, so wie es gegenwärtig ist, als unerträglich.
• Die Patient:innen müssen neues Verhalten in allen Lebensbereichen erlernen.
• Die Patient:innen können in der Therapie nicht versargen.
• Therapeut:innen, die mit Borderline-Persönlichkeiten arbeiten, brauchen Unterstützung.

Insgesamt führt die DBT durch einen langwierigen Prozess. Der einzige Fehler, den ein Patient machen kann, ist: aufhören zu üben!

Wenn Sie Fragen zu dem Thema DBT haben oder einen Termin vereinbaren möchten, freuen wir uns über Ihren Anruf!