Angststörung

Was genau verbirgt sich hinter dem Begriff?

Die Empfindung von Angst ist uns allen vertraut und erfüllt eine wichtige Funktion im Leben. Sie warnt uns vor Gefahren und schützt uns somit. Wenn jedoch Angstgefühle ohne ersichtlichen Grund auftreten und sich verselbstständigen, entwickelt die Angst einen krankhaften Charakter. Die Abgrenzung zu normaler Angst ist nicht immer eindeutig und variiert von Mensch zu Mensch. Krankhaft wird Angst jedoch dann, wenn sie ihre eigentliche Schutzfunktion verliert und stattdessen das Leben des Betroffenen beeinträchtigt. Dies zeigt sich durch unangemessene, übertriebene, langanhaltende und häufig auftretende Angstsymptome, die mit ausgeprägten körperlichen Reaktionen einhergehen.

Angststörungen zählen zu den am häufigsten auftretenden psychischen Erkrankungen in Europa und sind noch vor Depressionen anzutreffen. Etwa 60 Millionen Menschen in Europa und rund 15 Prozent, das heißt zwölf Millionen Menschen in Deutschland sind von Angststörungen betroffen, wobei Frauen dabei häufiger als Männer leiden. In der Regel beginnen Angststörungen im Jugend- oder frühen Erwachsenenalter. Alarmierend ist, dass schätzungsweise die Hälfte aller Angststörungen nicht erkannt und somit auch nicht fachgerecht behandelt werden. Dadurch besteht ein erhöhtes Risiko für eine Chronifizierung und für die Entwicklung von Begleiterkrankungen wie Depressionen oder Sucht.

BetaGenese

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psychosomatische Erkrankungen

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Aus Sicht des BetaGenese-Chefarztes, Carsten Albrecht, gibt es gar keine eigenständige Angsterkrankung, so wenig, wie es in der körperlichen Medizin eine Fiebererkrankung gibt. Fieber ist ein Symptom einer Reihe körperlicher Erkrankungen. Dasselbe gilt für die Angst. Dementsprechend gibt es auch eine Fülle von möglichen Ursachen, die als Auslöser einer Angststörung zugrunde liegen können.

„Aus der Akzeptanz und Commitment Therapie (ACT) stammt das schöne Bild, dass man nicht mehr gegen seine Angst kämpfen solle, sondern dass man die Angst in einen Bollerwagen setzen soll. Dass die Angst ein bequemes Kissen unter den Hintern bekommt, damit sie auch bequem sitzt und dass man dann die Angst im Bollerwagen einfach mitnimmt, aber dann eben doch den Weg geht, den man gerne gehen möchte“, erklärt der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie.

„Die Buddhisten sagen: Wenn die Angst kommt, lade sie zum Tee ein, aber vergiss nicht, die Tür offen zu lassen, damit sie auch wieder gehen kann.“

Es geht also mehr darum, die Ängste verstehen zu lernen und einen verträglichen Umgang mit ihnen zu finden, statt sie mit aller Macht loswerden zu wollen.

Gibt es unterschiedliche Angststörungen?

Wir finden bei Angststörungen ein vielschichtiges Krankheitsbild. Es wird zwischen folgenden Diagnosen unterschieden:

  • Die Panikstörung beschreibt plötzlich einsetzende Angstanfälle, begleitet von körperlichen Symptomen wie Herzrasen, Zittern und Atemnot, sowie der Furcht, die Kontrolle zu verlieren oder sogar zu sterben. Diese Attacken können unerwartet auftreten und erreichen innerhalb von etwa 10 Minuten ihre Höchststärke. Oftmals ist die Panikstörung mit einer Agoraphobie verbunden, bei der zusätzlich die Angst vor Orten hinzukommt, an denen Flucht schwierig oder peinlich wäre.
  • Die generalisierte Angst hingegen äußert sich in einer anhaltenden körperlichen und psychischen Anspannung, begleitet von Konzentrationsstörungen, Nervosität und Schlafproblemen. Die Patienten leiden unter einer konstanten Sorge, ohne genau zu wissen, wovor sie eigentlich Angst haben. Diese ständige Besorgnis wird auch als „Meta-Sorgen“ bezeichnet.
  • sozialen Phobie haben Patienten Angst vor Situationen, in denen sie im Fokus der Aufmerksamkeit stehen könnten, wie öffentlichen Reden, Treffen mit Autoritätspersonen oder Kontakten mit dem anderen Geschlecht. Sie befürchten, peinlich oder ungeschickt zu wirken und negativ beurteilt zu werden.
  • Die spezifische Phobie hingegen bezieht sich auf bestimmte, klar umrissene Situationen oder Objekte, wie zum Beispiel die Angst vor Hunden, Blut oder Höhen.
  • Eine gemischte Angst- und depressive Störung beschreibt das gleichzeitige Vorhandensein von Angst und Depression, ohne dass eine der beiden Erkrankungen eindeutig vorherrscht. Allerdings darf die Störung nicht so stark ausgeprägt sein, dass sie die Kriterien einer eigenständigen Angst- oder Depressionserkrankung erfüllt.

Was verursacht eine Angststörung?

Ursachen für Angststörungen sind Teil einer Gruppe von komplexen genetischen Erkrankungen, bei denen Umweltfaktoren in Wechselwirkung mit mehreren genetischen Varianten zur Entstehung der Krankheit beitragen können. Potenzielle Auslöser und negative Umweltfaktoren, die eine Angststörung fördern können, umfassen unter anderem

  • Missbrauch,
  • Vernachlässigung,
  • sexuelle Gewalt,
  • chronische Erkrankungen,
  • Verletzungen,
  • Todesfälle,
  • Trennungen,
  • Scheidungen oder
  • finanzielle Schwierigkeiten.

Positive Umweltfaktoren, die trotz genetischer Veranlagung das Risiko einer Angststörung senken können, indem sie die Widerstandsfähigkeit erhöhen, sind eine sichere Bindungserfahrung, unterstützende Lernerfahrungen, Vertrauen in eigene Problemlösungs- und Bewältigungsstrategien sowie ein stabiles soziales Netzwerk.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

Die Therapieziele in der BetaGenese Klinik umfassen allgemein die Reduzierung von Angstsymptomen und Vermeidungsverhalten, die Verringerung der Rückfallgefahr, die Verbesserung der Bewegungsfähigkeit und sozialen Integration, die Wiederherstellung der beruflichen Leistungsfähigkeit und die Verbesserung der Lebensqualität. Aus der breit gefächerten Symptomatik der Angst- und phobischen Störungen ergeben sich eine Reihe von direkten Therapiezielen, wie beispielsweise die Aufklärung der Patienten über die körperlichen und seelischen Grundlagen von Angst, um eine verbesserte Introspektionsfähigkeit und Handlungsfähigkeit zu erreichen. Entspannungsförderung, Stressmanagement und Angstmanagement im Speziellen oder generell folgen dann als nächste Schritte, um das Verständnis für die Bedeutung der Angst im eigenen Leben zu vertiefen und Strategien zu entwickeln, um bisher Gemiedenes und nicht Gelebtes wieder oder neu ins eigene Leben zu integrieren. Individuell abgestimmte Angstexpositionen können ebenfalls dazu dienen, diese Ziele zu erreichen. Die im Rahmen der Therapie erlernten Veränderungen im mentalen und emotionalen Erleben sowie im Verhalten bilden die Grundlage für die Entwicklung konkreter Vorstellungen für das Alltagsleben nach der Entlassung aus der Klinik.

In der BetaGenese Klinik ist es von essentieller Bedeutung, eine ganzheitliche Behandlung zu gewährleisten, die durch eine förderliche, respektvolle, achtsame und entspannte Atmosphäre geprägt ist. Dieses Ziel wird auf sämtlichen Ebenen, sei es im zwischenmenschlichen Kontakt oder in der Gestaltung der Räumlichkeiten, angestrebt.

Die Behandlung erfolgt durch ein erfahrenes, multiprofessionelles Team unter fachärztlicher Leitung, das aus Ärzt:innen, Psychotherapeut:innen, Körper- und Kunsttherapeut:innen mit unterschiedlichen Schwerpunkten sowie Krankenschwestern und -pflegern besteht. Dabei werden sowohl Gruppen- als auch Einzeltherapien auf der Grundlage kognitiv-verhaltenstherapeutischer Ansätze oder tiefenpsychologisch orientierter Therapien mit systemischen, humanistischen und übenden Elementen angeboten. In Einzelfällen können auch angstlösende Medikamente verabreicht werden, jedoch immer in enger Absprache mit den Patientinnen und Patienten.

Standardisierte psychologische Testverfahren bei der Aufnahme ergänzen die biographische Anamnese und dienen zur Überprüfung des Therapieverlaufs am Ende des Aufenthalts. Dank unseres ganzheitlichen multimodalen Therapiekonzepts können wir seit vielen Jahren äußerst erfolgreich Patientinnen und Patienten mit Angststörungen behandeln. Dieses Konzept hat sich im Laufe der Zeit kontinuierlich weiterentwickelt und wurde sowohl durch das Feedback unserer Patientinnen und Patienten als auch durch neue wissenschaftliche Forschungsergebnisse und Versorgungsleitlinien inspiriert.

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Ihre Vorteile in der BetaGenese Klinik: Privatklinik für interdisziplinäre Psychosomatik und Psychiatrie

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