Pandemie & Therapie – Erfahrungen ambulant und stationär arbeitender Therapeuten

Die Corona-Krise belastet viele Menschen und macht ein Umdenken auf vielen gesellschaftlichen und auch gesundheitspolitischen Ebenen notwendig. Eine lückenlose Versorgung von Kranken – sei es psychisch, physisch oder beides – muss auch in Krisenzeiten gewährleistet werden. Vor welchen Herausforderungen und Lösungsansätzen die ambulante und stationäre Psychotherapie hierbei steht, erörterten Dr. Christian Koch und seine ambulant arbeitenden Kolleginnen und Kollegen aus niedergelassenen Praxen beim zweiten Qualitätszirkel des Jahres ausführlich.

Der kollegiale Austausch geht weiter: Nach einer Corona-bedingten Pause nahm der Qualitätszirkel zur Verbesserung der Vernetzung von ambulanter und stationärer psychotherapeutischer Behandlung seine Arbeit unter strenger Berücksichtigung der üblichen Hygiene- und Abstandsregeln wieder auf. Der Arbeitskreis nutzte die Gunst der Stunde, um den Anlass zum Thema zu machen: Wie wirkt sich die aktuelle Pandemie auf den Therapiealltag aus? Wie gestaltet sich die Patientenversorgung und welche Lösungen wurden individuell entwickelt, um diese sicherzustellen? Die Therapeuten-Gruppe tauschte sich angeregt über die Auswirkungen der Pandemie, sowohl auf die Arbeit der niedergelassenen Psychotherapeuten als auch auf die einer multimodal psychiatrisch-psychotherapeutisch arbeitenden Klinik und Tagesklinik aus.

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Therapiealltag auf Distanz – Patientenversorgung in Coronazeiten

Damit in der Phase der Unsicherheit die Therapie weitergehen konnte, stellten viele der ambulant tätigen Psychotherapeuten ihr Angebot im Frühjahr und Sommer phasenweise auch vollständig auf videobasierte Behandlungen um. „Dabei haben sie ganz unterschiedliche Erfahrungen gesammelt“, beschreibt Christian Koch das Feedback seiner Kollegenrunde. „Viele Patientinnen und Patienten kamen damit, dank der stabilen therapeutischen Arbeitsbeziehung zu ihrem Behandler, sehr gut klar. Andere schienen erleichtert zu sein, als im späteren Verlauf wieder der persönliche Kontakt mit Sicherheitsabstand zum Therapeuten stattfinden konnte.“

Von der videobasierten Lösung profitieren besonders Patienten, die einer psychoonkologischen Mitbetreuung bedürfen und daher eine erhöhte Infektanfälligkeit aufweisen. Die Therapie auf Distanz ist für diese Patientengruppe eine sehr probate oder auch die einzige Möglichkeit der therapeutischen Begleitung. „Auch Patienten, die recht weit von ihrem Behandler entfernt wohnen profitierten von der Videotherapie.“

Klinikaufenthalt trotz Corona – Etablierte Vorgehensweise für maximale Sicherheit

Und wie wirkte sich die Pandemie auf den Klinikalltag aus? Dr. Christian Koch dazu: „Die Entwicklungen der letzten Monate sorgten dafür, dass sich in der BetaGenese Klinik eine sichere und routinierte Vorgehensweise für tagesklinisch beziehungsweise stationär behandlungswürdige Patienten etabliert hat.“ Inzwischen sind auch tagesklinische Behandlungen in der BetaGenese Klinik wieder möglich. „Im Vorgespräch informieren wir darüber, dass mit Behandlungsbeginn ein Covid-19-Test durchgeführt wird. Bis zu dessen Negativ-Ergebnis ist das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung Pflicht. So wird das Risiko einer Infektion minimiert“, erklärt Christian Koch.

Die ambulanten Vorgespräche sind eine wichtige Instanz, um zu klären, ob eine stationäre oder tagesklinische Behandlung erforderlich und sinnvoll ist. „Natürlich nutzen wir diese Gespräche auch, um über unsere Sicherheits- und Hygienevorschriften zu informieren und mögliche Sorgen der Patientinnen und Patienten im Vorfeld zu klären.“

Corona und Psyche – Was löst die Krise beim Menschen aus?

Die Experten gingen der Frage nach, wie sich die Pandemie auf das Auftreten psychischer Erkrankungen auswirkt. „Wir waren uns einig, dass die Pandemie bei vielen Patienten ein zusätzlicher – in der Regel aber nicht der alleinige – Auslöser zur Ausbildung oder Verstärkung eines behandlungswürdigen Krankheitszustands sein kann.“ Verschiedene Patientenbeispiele belegten diese Beobachtung.

Social distancing – wenn notwendige Nähe fehlt

Ein Beispiel zur verstärkenden Wirkung der Corona-Ereignisse sind Patienten, die aufgrund ihrer Erkrankung auf persönliche Begegnungen und Nähe angewiesen sind. Bei einer chronischen Schmerzstörung entwickeln einige Patienten eine Neigung zur depressiven Verarbeitung. Der Lockdown und die Distanzverordnung verwehren diesen Menschen den Zugriff auf ihre gelernten inneren Ressourcen, um aus dem Tief zu kommen. „Das sind unter anderem ihre sozialen Kontakte und die regelmäßigen therapeutische Gespräche. Im schlimmsten Fall ziehen sich solche Menschen auf für sie ungesunde Weise zurück und verharren hilflos in ihren düsteren Gedanken.“

Paranoia und Pandemie – Ängste können verstärkt werden

Auch bei Patienten, die hypochondrischen oder ängstlich-paranoid auf innere psychische Belastungen reagieren, können die Pandemie-Einschränkungen das Verhalten verstärken. „Die allgegenwärtige Angst- und Sorgen-Atmosphäre führt dazu, dass sie sich in ihrer negativ-ängstlichen Sicht auf die Welt bestätigt fühlen und sich diese verstärken. Es ist dann für den Therapeuten schwieriger, diese Ängste zu behandeln, wenn die Umwelt ein anderes Bild vermittelt.“

Doch es gibt auch Gegenmodelle, welche die Distanz als heilsam empfinden. „Meine Kollegen erfuhren von Patienten, dass diese die ‚verordnete Distanz‘ als entlastend erleben“, beschreibt Christian Koch. „Das trifft etwa auf Menschen zu, die sich nicht gut von sozialen Bedürfnissen anderer abgrenzen können. Für sie ist „social distancing“ ein Weg, mehr zu sich und zur Ruhe zu kommen.“

Pandemie und Therapie – Worauf müssen wir uns einstellen?

Die Corona-Pandemie wird die Welt und den Alltag der Menschen noch eine ganze Weile maßgeblich beeinflussen. Erste Wege und Erfolge, eine alternative Therapie-Realität zu schaffen, wurden geebnet und müssen nun weiter ausgebaut werden. „Dabei stellt sich für uns als Behandler auch immer wieder die Frage, wie wir in Anbetracht der pandemischen Lage und der vielen Einschränkungen die Patientenversorgung sicherstellen. Die Herausforderung ist, trotz angemessener Distanz den therapeutisch notwendigen Begegnungsraum anzubieten, um den Patientenbedürfnissen auch in der Krise sicher gerecht zu werden.“

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Dr. Christian Koch bereitet den Qualitätszirkel vor und
bespricht den Ablauf.

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Psychosomatische Behandlung in der BetaGenese Klinik

Die BetaGenese Klinik ist auf die individuelle Behandlung in Zeiten der Pandemie spezialisiert. Bei Fragen zu den therapeutischen Möglichkeiten in der BetaGenese Klinik und zum Hygienekonzept kontaktieren Sie gern unser Patientenmanagement unter 0228 909075500 oder per E-Mail an patientenmanagement@betagenese.de

Werden Sie Teil des Qualitätszirkels! Wenn auch Sie als ambulant arbeitender Therapeut beziehungsweise Therapeutin mehr über die Zusammenarbeit mit den Spezialisten der BetaGenese Klinik in Bonn erfahren möchten, kontaktieren Sie gerne Dr. Christian Koch per E-Mail an christian.koch@betagenese.de

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