Chronische Depression behandeln mit CBASP

Depressive Erkrankungen nehmen bei ungefähr einem Drittel aller Fälle trotz Behandlungsversuchen – medikamentös und/oder psychotherapeutisch – einen chronischen Verlauf. Doch während noch vor wenigen Jahren eine chronische Depression als therapeutisch schwer zu behandeln galt, gibt es mittlerweile erfolgreiche Therapiemethoden.

Erfahren Sie in unserem Blog der BetaGenese Klinik, woran man eine chronische Depression erkennt, welche Formen auftreten können und wie eine gezielte Behandlung aussieht.

Kurzübersicht: Chronische Depressionen

Depressionen gehören zu den weltweit häufigsten Krankheiten. Chronische Depressionen gehen oft mit anderen Krankheitsbildern einher und können mittlerweile mit Therapiemethoden wie CBASP-Therapie behandelt werden. Zu den typischen Symptome gehören Hoffnungslosigkeit, aber auch Gedächtnisprobleme. Je nach Verlaufsmuster kann die chronische Depression in verschiedene Kategorien verordnet werden, nach denen sich die geeigneten Therapieverfahren ermitteln lassen.

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Was sind chronische Depressionen?

Eine depressive Erkrankung gilt dann als chronisch, wenn sie über zwei Jahre und noch länger fortbesteht. Depressive Störungen, auch die chronischen, haben eine hohe Komorbidität. Das heißt, im Vorfeld bestehen schon andere psychische Begleiterkrankungen oder es bilden sich zusätzliche Begleiterkrankungen aus, insbesondere Angststörungen, Posttraumatischen Belastungsstörungen, Zwangsstörungen oder auch Substanzabusus. Liegt zusätzlich zur Depression eine komorbide Erkrankung vor, ist die Rate derer, bei denen die Krankheitssymptome nachlassen, häufig niedriger. Daher galt eine chronische Depression früher als schwer zu behandeln.

Die Auswirkungen einer chronifizierten Depression übertreffen die von Depressionsformen, welche in einer einmaligen Episode auftreten und dann wieder nach einer Behandlung abklingen, um ein Vielfaches. Denn chronische Depressionen führen unter anderem zu noch ausgeprägterer psychosozialer und beruflicher Beeinträchtigung. Zusätzlich kann ein dauerhaft depressiver Zustand durch weitere Belastungsfaktoren wie chronische Schmerzen, Long Covid, Stoffwechsel- oder Krebserkrankungen noch weiter zugespitzt werden und die Depression verstärken. Je länger eine Person an einer Depression erkrankt ist, desto schwieriger wird es auch, die somatischen Effekte und die komorbiden Erkrankungen zu behandeln. Es gilt komplexe intrapsychische Vorgänge zu erkennen und in einen Zusammenhang zu bringen, um aufrechterhaltene Faktoren einzudämmen und so eine Depression langfristig einzudämmen.

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Was sind die Symptome einer chronischen Depression?

In mehr als 70% der Fälle beginnt die Störung bereits vor dem 21. Lebensjahr, verläuft häufig lebenslang und findet ihren Ursprung meist im Zusammenhang mit frühen Belastungen in der Kindheit. Zusätzliche Belastungsfaktoren wie z.B. somatische Erkrankungen oder Komorbiditäten können zu einer Zuspitzung der depressiven Symptomatik führen oder einzelne Krankheitssymptome der Depression verstärken.

Menschen, die an einer chronischen Depression leiden, lassen sich durch die folgenden kognitiven Veränderungen charakterisieren:

  • ein chronisch niedriger Selbstwert
  • eine generalisierte Hoffnungslosigkeit
  • Gedächtnis- und Erinnerungsprobleme
  • die mangelnde Fähigkeit zum genauen Beobachten und zur Selbstwahrnehmung
  • eine mangelhafte Erfahrungsverarbeitung

Verlaufsmuster von chronischen Depressionen

Zur Ermittlung des geeigneten Therapieverfahrens wird eine Zuteilung der chronischen Depression in fünf Verlaufsmuster vorgenommen:

Dysthyme Störung

Dabei handelt es sich um eine Erkrankung schwacher bis mittelschwerer Ausprägung von zwei oder mehr Jahren Dauer, die gewöhnlich im Jugendalter beginnt. Anders als bei depressiven Episoden haben Betroffene deutlich mildere Ausprägungen der Antriebslosigkeit, des Interessensverlustes und der gedrückten Stimmung. Obwohl diese Erkrankung nicht das „volle Bild“ einer depressiven Episode erfüllt, ist sie dennoch nicht weniger beeinträchtigend, da sie durch die lange und chronische Dauer stark belastet.

Double Depression

Hierbei handelt es sich um eine einzelne Episode einer Major Depression oder eine rezidivierende Major Depression ohne zwischenzeitliche vollständige Remission, also eine zusätzliche depressive Episode zur bestehenden dysthymen Störung. Die Ursachen  in Analogie zu allen affektiven Erkrankungen sind multifaktoriell – sowohl biologische Faktoren als auch soziale Einflüsse und sogenannte Stressoren können für die zusätzliche Major Depression ursächlich sein.

Rezidivierende Major Depression

Wenn eine depressive Episode ohne volle Remission (= das vollständige oder dauerhafte Nachlassen der Krankheitssymptome) immer wiederkehrt, spricht man von diesem Verlaufsmuster. Dieser Zustand kann oftmals auch über Jahre andauern, weswegen er zu den chronifizierten Depressionen zählt. Gerade eine jedes Jahr aufs Neue eintretende schwere Verstimmung über den Winter – die sogenannte Winterdepression – ist der vermutlich bekannteste Fall einer rezidivierenden Depression.

Chronische Major Depression

Bestehen die Symptome für eine depressive Episode über den Zeitraum von zwei oder mehr Jahren, so spricht man von einer chronischen Major Depression. Durch den jahrelangen Verlauf ohne symptomfreie Intervalle ist die Lebensqualität der Betroffenen stark eingeschränkt und sie sind oftmals nicht arbeits- oder beziehungsfähig.

Double Depression/Chronische Major Depression

Dieses fünfte Verlaufsmuster (McCullough et al., 2003) wurde in den Vereinigten Staaten gefunden und zwar in einer Patientenkohorte, die bei der Eingangsuntersuchung die Kriterien sowohl einer Double Depression als auch einer chronischen Major Depression erfüllte.

Bitte beachten Sie: Diese fünf Verläufe sind nicht immer die Regel. Unsere Therapeut:innen und Ärzt:innen wissen, dass die Ausprägungen gerade von langjährigen Krankheiten oftmals stark variieren, und auch in der Diagnostik gibt es häufig individuelle und vielfältige Möglichkeiten. Das Therapieangebot der BetaGenese Klinik orientiert sich immer an höchsten und aktuellen medizinischen Standards und wir nehmen uns stets die Zeit, das passende Therapieverfahren für jede individuelle Erkrankung zu finden.

In der BetaGenese Klink für Psychosomatik und Psychiatrie sind wir spezialisiert auf die Behandlung von chronischen Depressionen und beraten Sie gerne zu Behandlungsmöglichkeiten und einem etwaigen zusätzlichen  Einsatz von Medikamenten.

Therapieverfahren von chronischen Depressionen

Neben teilweise medikamentöser Behandlung haben sich bei der Behandlung von Depressionen außerdem kognitive Verhaltenstherapie, interpersonelle Psychotherapie sowie tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie bewährt. Es gibt jedoch einen Therapieansatz, der ausschließlich auf die Therapie von chronischen Depressionen abzielt:

Die Therapieform „Cognitive Behavioral-Analysis System of Psychotherapy“, oder auch CBASP, geht davon aus, dass bei chronisch depressiven Patient:innen ein veränderter individueller Entwicklungsverlauf vorliegt, der eine Folge von frühen ungünstigen Entwicklungsbedingungen ist – beispielsweise andauernder psychischer Verletzungen, Vernachlässigung oder Missbrauch. Daraus entstehen bei Betroffenen bewusste und unbewusste Probleme bei der Selbstwahrnehmung und der Wahrnehmung von zwischenmenschlichen Erfahrungen. Oft haben sich die Betroffenen einen Kommunikations- und Verhaltensstil im zwischenmenschlichen Umgang angeeignet, der neue Probleme mit sich bringt, so dass spätere soziale Kontakte unbefriedigend verlaufen und zunehmend vermieden werden. Es kommt zu einer langanhaltenden Freudlosigkeit, einem verminderten oder sogar aufgehobenem Antrieb sowie zu einem Interessensverlust, der die Lebensqualität eines Menschen maßgeblich einschränken kann.

CBASP-Therapie und chronische Depressionen

In dem CBASP-Therapieansatz soll vermittelt werden, wie Betroffene zwischenmenschliche Auswirkungen des eigenen Verhaltens erkennen können. Damit ersetzt die CBASP-Therapie vermeidendes Verhalten und Hilflosigkeit durch eine aktive Haltung und gibt Betroffenen Handlungsmacht angesichts ihrer Erkrankung zurück. Die Behandelten lernen in dieser auf sie zugeschnittenen Therapie in der BetaGenese Klinik, was sie bei anderen auslösen, was andere wiederum bei ihnen auslösen und schlussendlich, wie sie von ihrer (sozialen) Umwelt das erhalten, was sie sich wünschen.

Der Ansatz einer CBASP-Therapie greift bei folgenden Spezifika chronischer Depressionen:

  • Die wichtigsten lebensgeschichtlichen Themen werden zusammengestellt und es wird besprochen, wie sie sich im gegenwärtigen Leben auswirken.
  • Situationen, die unbefriedigend verlaufen oder wo man von anderen nicht das bekommt, was man sich wünscht, werden aufgeschlüsselt, um erfolgreiche Lösungen dafür zu finden.
  • Hartnäckige ungünstige Verhaltensmuster, die bisher kaum beeinflussbar schienen, werden verändert.
  • Die Patient:innen werden angeleitet, ihre Wirkungen auf die Umwelt wahrzunehmen. Dazu bringt sich die Therapeutin bzw. der Therapeut persönlich ein, um die Wirkung der Patient:innen auf sich selbst in einer nicht-verletzenden Art zurückzumelden.

Behandlung in der BetaGenese Klinik für Psychosomatik und Psychiatrie

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Herr Swen Bauer, leitender Oberarzt in der BetaGenese Klinik hat eine Zertifizierung als CBASP-Therapeut (nach James P. McCullough, Jr.) und bietet diese Behandlungsmethode unseren stationären Patientinnen und Patienten an.

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➤ Multimodales Behandlungskonzept, das unterschiedliche Therapieansätze vereint
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