Borderline: Mit den richtigen „Skills“ gegen die Anspannung

Eine Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) ist die am häufigsten diagnostizierte Störung der Persönlichkeit. Borderline-Patienten leben zwischen und in extremen Gefühlswelten. Meist leiden sie unter starken Stimmungsschwankungen und unter konstanter Anspannung. Für viele Betroffene ist dieser Zustand so unerträglich, dass sie sich starke körperliche Schmerzen und Verletzungen zufügen, um ihre Anspannung zu vermindern.

Zur Behandlung von Borderline-Störungen hat sich besonders die Dialektisch Behaviorale Therapie (DTB) bewährt. Sie ist eine von der amerikanischen Psychologin Marsha M. Linehan in den 1980er Jahren entwickelte Psychotherapieform und basiert auf der kognitiven Verhaltenstherapie. Unter anderem gehört auch ein individueller Notfallkoffer mit sogenannten Skills zu dieser Therapie.

Ein Notfallkoffer voller Entspannungshilfsmittel

Skills sind Fähigkeiten, die ein Patient erlernen sollte, damit er besser mit seiner Krankheit besser zurechtkommt. Dazu gehört die Beherrschung von Gefühlen und zwischenmenschlichen Fähigkeiten, aber auch Maßnahmen zur Kontrolle der Spannungen, um sich selbst nicht mehr zu verletzen. So können je nach Stärke der Anspannung beispielsweise Brausetabletten, Wäscheklammern in der Haut, spitze Steine im Schuh, Duftfläschchen oder ein Igelball den Patienten helfen, sich von ihrem hohen Anspannungszustand herunterzubringen.

Martina Matysiak, Psychologin und Psychologische Psychotherapeutin an der Bonner BetaGenese GmbH, Privatklinik für interdisziplinäre Psychosomatik und Psychiatrie, hat interessante Beiträge zu dieser Thematik zusammengestellt